Donnerstag, 18. Oktober 2012

Global Sustainability Jam 2012 – 48 Stunden um die Welt zu retten

Grafik für Veranstaltungsdatum: 2., 3. und 4. November

 "One weekend in November, creative, passionate people will meet, form teams & get to work in an energetic, global, face-to-face event. They'll have fun creating brand-new real-world designs, projects and initiatives which might make a difference... join us!" http://www.globalsustainabilityjam.org/


Auch in Wien findet ein Sustainability Jam statt. Wie Sie daran teilnehmen können, sehen Sie hier: http://www.hi-pe.at/greenjam/


Donnerstag, 24. Mai 2012

18th Century Systems for 21st Century Challenges

Currently I'm in Helsinki at the Cities for All conference and just listened to the keynote speech by Marco Steinberg, Strategic Design Director, The Finnish Innovation Fund Sitra.
I slightly misquoted him in the header, he actually said "18th century institutions in the 21st century world" and meant our governmental structures. We organise our public structures in clusters that are no longer relevant, for instance why is there a Ministry for Transport and Telecommunication? (No different in Austria). This may have made sense in times when communication travelled more or less at the same speed as people, but no loner reflects the realities of our lives.

Compartmentalised thinking is no longer adequate to deal with the complexities of modern life. Only a 360° approach can create renewal and innovation for our societies, and we have to redefine how this can  can be initiated, managed and implemented.

The shift from designing for disability to design for all is by now fairly well established in the design communities. This and other talks at this conference so far have confirmed that the next shift has to take place in the self-definition of our roles as planners, designers and managers. People now begin to be involved in re-designing their environments in a positive way. To enable and facilitate this process of co-design is the great challenge for public bodies and creative teams.

My favourite slide from Marco's talk is one that epitomizes the cultural shift from NIMBY (not in my back yard) to YIMBY (yes in my back yard). From citizen action to prevent change towards action to co-create change.

More about Marco and his work at: Helsinki Design Lab, Sitra, and the project Brickstrater (Kickstarter).

The beauty: it's inclusive by definition, it has the power to cut though cultural habits and prejudices, and (yes, I know this sounds a bit like scripting a 1982 sales training manual) it turns problems to opportunities.

Montag, 7. Mai 2012

Crowd-Sourcing für Zugänglichkeit

Die Initiative wheelmap.org ist eine typische Ausprägung des Web 2.0: offene Plattform (open street map), offene Lizenz (Creative Commons), Inhalte kommen von den Benutzern/-innen. Es ist besonders einfach weitere Informationen einzugeben, man muss sich nicht einmal registrieren, und Apple und Android Apps sind ebenfalls erhältlich. Mehr darüber im Interview mit Raul Krauthausen, dem Kopf hinter Wheelmaps.

In den USA kenne ich ein ähnliches Tool - Planat -, das allerdings nicht nur für Rollstuhlfahrer/-innen gedacht ist, man kann auch andere Anforderugnen eingeben wie z. B. Sehbehinderung oder Hörbehinderung.

Die Wiener Linien ermöglichen Aufzugsinfos in Echtzeit, allerdings können in dieser Form ausschließlich Wiener Linien-Lifte angefragt werden. Aber, mal ehrlich, interessiert es uns, welcher Lift zur ÖBB, der Stadt Wien oder den Wiener Linien gehört?
Diese Löcher kann die Plattform ubahnaufzug stopfen, mit aktuellen Daten, die Benutzer/-innen selbst eingeben.

Es gibt sicher noch viele andere Beispiele.

Kürzlich hat mich ein Student für ein Projekt interviewt und mir die Frage gestellt, wie denn eine Navigationssoftware für barrierfreie Wege aussehen sollte. Mein Ansatz: sinnvolle Auswahlfilter, die den für mich passenden Weg aussuchen können - egal ob ich Rollstuhlfahrer/-in, mit Kinderwagen unterwegs oder einfach nicht mehr so gut zu Fuß bin. Je nachdem können stufenlose Wege, Ausruhmöglichkeiten oder das Vorhandensein eines (für mich zugänglichen) WCs zu den Kriterien gehören.
Diese Menge an Informationen aus den unterschiedlichsten Nutzungsanforderungnen heraus zu generieren und auf Stand zu halten ist für einen zentralen Bereitsteller kaum zu leisten. Da sollte eher viel Hirnschmalz in die Erarbeitung der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen und einfache Beteiligungsmöglichkeiten gehen.

Montag, 5. März 2012

Und welches WC benutzen dann Sie?

Das war die Frage des Bauleiters, der gerade im Auftrag des Hausbesitzers ein Geschäftslokal für uns renoviert – natürlich mit barrierfreiem WC. (Sneak preview unter: benutz-bar)

Offenbar war es ein völlig undenkbares Konzept für ihn, dass wir ein "Behinderten-WC" überhaupt selbst benutzen könnten. Hmmm - das hat mir schon zu denken gegeben. Die Wahrnehmung von RollstuhlfahrerInnen als eigene Spezies mit mysteriösen Anforderungen ist offenbar noch recht weit verbreitet. Wir werden ihn jedenfalls zur Eröffnung einladen, vielleicht ist der Anschauungsunterricht (wird er auf's Klo gehen?) dann wirkungsvoller als die Predigt, die ich mir doch noch verkneifen konnte.

Eines für Alle

Jedenfalls wird uns bis auf Weiteres nicht langweilig wenn design for all/inclusive design zur Sprache kommt. Funktionalität für Menschen, attraktiv gestaltet, sodass die Nutzung ein Freude ist - das ist wohl die am meisten unterschätzte Designleistung.

Zum Nachschlagen und nachlesen: Inclusive Design Case Studies des Age and Ability Resource Lab am Helen Hamlyn Centre for Design des Royal College of Art in London.

Dienstag, 21. Februar 2012

Gute Architektur kann nicht barrierefrei sein ?

Laut ORF-Salzburg Online Redaktion hat Günther Dollnig, Vizepräsident der Ziviltechniker für Salzburg und Oberösterreich, anlässlich der Eröffnung der Architekturausstellung "Wohn Raum Alpen" wieder einmal alle Vorurteile gegenüber selbstgefälliger Architektur bestätigt.

Mag sein, dass die Worte von Günther Dollnig unglücklich zitiert wurden, trotzdem sehe ich die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen barrierefreiem Bauen und der Verhinderung guter Architetur sehr kritisch. Zitat Dollnig (siehe ORF Salzburg): „Restriktive Bauordnungen, fehlende Raumordnung, die Vorgaben des sozialen Wohnbaus oder die architektonischen Zwänge durch barrierefreies Bauen verhindern gute Architektur in vielen Fällen.“

Herr Dollnig fühlt sich also in seinem Wirken eingeschränkt durch die Leute, für die er plant und baut. Diejenigen, die sein Honorar bezahlen sind Störfaktoren einer guten Architektur.

Sehr aufschlussreich.

In meinem Universum macht gerade die Herausforderung, innerhalb enger Rahmenbedingungen gute Lösungen zu finden, Design zu einem einzigartig spanneden Beruf. Gutes Design ist natürlich ein ästhetisches Erlebnis, erfüllt aber immer eine funktionale Anforderung für die Menschen, die das Objekt nutzen.