Freitag, 21. Oktober 2011

design for all-Anliegen bekommen Öffentlichkeit

In den letzten sechs Monaten wurde ich gleich zwei Mal von JournalistInnen der "Presse" kontaktiert um Auskunft zu geben über Benutzbarkeit und Barrierefreiheit. Es ist bemerkenswert, dass sich ein Mainstream Medium recht differenziert mit diesen Themen auseinandersetzt.

Im ersten Artikel von Norbert Philipp ging es um Benutzbarkeit unter dem Titel "Bitte nicht nerven" im Schaufenster No. 19 vom 20.5.2011.

Der zweite Artikel von Anna Burghardt befasst sich eingehend mit Aspekten der visuellen und taktilen Kommunikation mit blinden und sehbehinderten Menschen: "Schriftwechsel mit Gefühl" in der Print-Ausgabe, 21.08.2011.

Mehr davon!









Montag, 25. April 2011

The worst design object I ever owned

You wouldn't believe it, but this sweet, innocent looking little Alessi sugar bowl is the most annoying household object I've ever owned. Given to me some years ago by my well-meaning brother I have lost count of the times it has fallen over or the lid has come off and spilled sugar all over the place.
Typical example for "let's make it look nice, usability be damned". Not critical, but annoying as hell.

Having spent time today - again - sweeping up the kitchen floor I decided this was one spill too many.
Looks nice, feels nice, crap to use. Alessi, think again.

Donnerstag, 14. April 2011

B1600 zum Anfassen

Zum ersten Mal mussten wir nicht lang und breit erklären, wie Sanitärprodukte platziert werden müssen um ein barrierefreies Badezimmer zu schaffen!
Die sichtbare Bemaßung der Montagehöhen und Abstände, der gekennzeichnete Bewegungsraum und unterstützende vorher/nachher-Gestaltungsbeispiele haben zum selbsterklärenden Objekt beigetragen.


Am Stand der Stadt Wien konnte design for all bei der Publikumsmesse Bauen & Energie ein kleines, aber feines Badezimmer gestalten. Etwas über 4 m2 groß, mit normalen Sanitärprodukten ausgestattet und ganz und gar nicht nach Pflegebad aussehend. Nur der Stützklappgriff hat daran erinnert, dass es vielleicht doch mehr kann als ein normales Bad.
 
Grundriss und Produktinfos stehen auf der design for all Webseite zur Verfügung.

Montag, 28. Februar 2011

Design mit Seniorinnen, statt Design für Seniorinnen

Die aktuelle Ausgabe von brand eins beschreibt das Projekt von zwei jungen Schweizer Designern, die zuerste eigentlich nur alte Handarbeitstechiken wieder aufleben lassen wollten. Das Resultat: Senior Design Factory, ein erfolgreiches sozialökonomisches Projekt, wo SeniorInnen aktiv an Design und Produktion von Produkten beteiligt sind, die ein junges, zahlungskräftiges Publikum finden.
Keine Beschäftigungstherapie, sondern eine Initiative, die alte und junge Menschen zusammenbringt, und gemeinsam zum Erfolg führt.
Eröffnung vom neuen Shop im März 2011 - ein Grund mehr, wieder einmal nach Zürich zu fahren.

Sonntag, 27. Februar 2011

Die Sehnsucht nach Haptik

Mehr als nur das X-te Accessoire für das iPhone oder ein Retro-Trend: die neuen alten Telefonhörer-Docking-Stationen für das iPhone können mehr. Sie machen einen (Arbeits-)Platz wieder zu "meinem" Platz, dort sitze ich, und ich kann den Telefonhörer umfassen, unter's Kinn klemmen, mit der Schnur spielen, auf die Gabel knallen (wer weiß noch, was eine Telefongabel ist?).
Bei aller Liebe zum Objekt – ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie unnatürlich die Handhaltung ist, wenn man mit dem Ding telefoniert? Und wenn ich mich so richtig mit dem Ohr an's iPhone lehne oder es unter's Kinn klemmen will passiert es schon mal, dass ich die Verbindung unterbreche. Übrigens: meine Mutter kann damit auch telefonieren! Das Touch-Pad kann sie bedienen, wenn es fest verankert in eienem gut lesbaren Winkel sitzt, aber mit dem Ans-Ohr-Halten und gleichzeitig sehen wollen ob die Verbindung zustande kommt hatte sie immer Schwierigkeiten. Aber wählen und Hörer abheben - kein Problem.

www.pearl.de
www.deskphonedock.com 

Freitag, 11. Februar 2011

Parkplatz für den Rollstuhl

Die Bilder, die bei diesem Foto im Kopf entstehen sind eher skurril. Aber es ist eh gut gemeint, oder?
Ich frage mich nur, ob es nicht elegantere Möglichkeiten gegeben hätte um den Zugang zur Klingel für Assistenz freizuhalten.

Dienstag, 8. Februar 2011

Farbkontraste, Sehbehinderung und die lange überfällige Diskussion über Ästhetik

Ich glaube, es ist sieben Jahre her, da wurde in England das Forschungsprojekt "Project Rainbow" abgeschlossen. Ein ganz wichtiges Projekt, da es erstmals definierte, welche Kontraste zwischen raumdefinierenden Flächen in Innenräumen für Menschen mit Sehbehinderungen wahrnehmbar sind. Es geht um den Kontrast zwischen Wand und Boden, oder wie gut sich eine Türe von der Umgebung abhebt - diese Elemente helfen uns allen, den Raum einzuschätzen und uns zu orientieren.

Sehr spannend bei den Ergebnissen ist, dass relativ geringe Kontraste ausreichen und daher mit einer subtilen Farbpalette gearbeitet werden kann. Auch kleine Elemente, die durch ihre Positionierung bereits identifiziert sind – wie zum Beispiel Türdrücker – kommen sogar mit noch geringerem Kontrast aus.

Das Projekt machte dem Mythos endgültig ein Ende, dass Umgebungen, in denen sich sehbehinderte Menschen selbstständig bewegen können, mit extrem starken Kontrasten ausgestattet sein müssen. Im deutschen Sprachraum hat sich das noch nicht herumgesprochen, genauso wenig wie die pragmatische Beurteilung von Kontrastwerten über die Anganbe des LRV-Werts (Light Reflectance Values) als Bewertung von Kontrast und Teil der Farbcodes. Kurz auf Webseiten von Farb-und Oberflächenherstellern im anglo-amerikanischen Raum gesurft, und man findet Informationen zu den LRV-Werten der einzelnen Farben und Oberflächen. Schon mal bei RAL gesucht? Nada, nichts, niente. Über ICI gibt's eine RAL-Tabelle mit LRV-Werten gemeinsam mit den eigenen Farben, bzw. der Standardpalette des Britischen Standards BS4800. Einige Hersteller von Farbfächern geben inzwischen Produkte heraus, die sich auf diesen Standard beziehen, z. B. e-paint.co.uk. Am besten selber versuchen und googeln mit dem Begriff "BS4800".

Am anderen Ende der Skala kämpfen wir damit, dass in Bereichen, wo Kontrast extrem wichtig ist, wie zum Beispiel der Lesbarkeit von Texten, im falsch verstandenen Sinn für Ästhetik zu wenig Kontrast eingesetzt wird. Schon mal versucht, eine graue Schrift auf einem durchsichtigen Plexiglasschild zu lesen, das mitten im Raum steht und glaubt, eine Orientierungshilfe zu sein? Na also. Und Durchlaufschutz auf Glastüren? Aber das ist einen eigenen Post wert.